Weinen...? Weinen, weil ich dich verlassen habe?
Weil ich nicht mehr stark genug bin?
Weil du meine Liebe nicht erwiderst?
Ich wünschte ehrlich, ich könnte es. Doch meine Augen bleiben trocken.
Und leer.
Und du....
...fehlst mir...
Zwei Wochen später:
Ich wohn jetzt in einem kleinen Hotel, irgendwo am Stadtrand, fast schon außerhalb.
Es ist schäbig, aber von den Dursleys bin ich ja nichts anderes gewöhnt.
Und es reicht für mich.
Ich werd ja nicht ewig hier bleiben.
Ein paar Tage vielleicht, bis ich etwas Eigenes gefunden habe.
Eigentlich wollte ich schon längst weg sein.
Vielleicht auf den Weg in die Staaten oder Australien.
Länder, Städte, die ich immer sehen wollte...
Nur weg von hier.
Aber ich kann nicht.
Kann nicht so weit weg von dir sein.
Auch, wenn uns jetzt schon hunderte Kilometer trennen.
Wir sind wenigstens noch im selben Land...
Leise seufze ich.
Manchmal bin ich wirklich ein Narr.
Weil irgendwas in mir hofft, dass du kommst.
Dass du mich findest, irgendwie und mich zurückholst.
Zurück nach Hogwarts, zu meinen Freunden, der Magie.
Zurück zu dir.
Weil du mich vermisst und ich dir fehle.
Unsinn, ich weiß.
Es erschreckt mich selbst immer wieder, wie naiv ich manchmal sein kann, obwohl ich kein Kind mehr bin.
Es gibt kein: Und sie lebten glücklich, bis ans Ende ihrer Tage.
Auch nicht in der Zauberwelt.
Das Leben ist nun mal kein Märchen.
Es ist real.
Bitterer Ernst.
Nachdenklich blicke ich aus dem Fenster.
Wieder Regen.
Typisch für London und etwas, dass ich in den Staaten nicht vermissen würde.
Wenn ich mich endlich aufraffen könnte.
Florida...
Der Reisekatalog liegt aufgeschlagen auf dem Nachttisch.
Warum ist es so schwer, das Telefon zu nehmen und zu buchen?
One-Way, für eine Person.
Ich hatte wirklich gedacht, es wäre einfach.
Zu verschwinden, alles hinter mir zu lassen.
Auch dich.
Aber du spukst noch immer in meinem Kopf herum.
Wie in meinem Herzen.
Müde seufzend lass ich mich aufs Bett fallen und schließ die Augen.
Das Wetter bereitet mir Kopfschmerzen.
Wie so oft in letzter Zeit.
Eine halbe Stunde später schreckt mich ein Klopfen aus meinem Halbschlaf.
Wenigstens haben die Kopfschmerzen aufgehört, wenn schon der Regen nicht.
Langsam steh ich auf, fahr mir durchs Haar, ehe ich die Tür öffne.
“Harry............!”
Ein raues Flüstern.
Starke Arme, die sich um mich schlingen und mich an eine warme, duftende Brust drücken.
Und ich kann nicht verhindern, dass meine Augen langsam feucht werden und ich mich gegen die warme Brust schmiege.
Das kann nicht sein...
Warum? Ich verstehe es nicht...
Verstehe nicht, wie es sein kann, dass du vor mir stehst.
Mich hältst und deine Lippen sich langsam auf meine senken.
Hast du mich gesucht?
Sag mir, warum du mich nicht in Ruhe lässt...
“Warum quälst du mich...?”
Ein lautloses Flüstern.
Severus’ POV:
Es tut so gut.
Dich zu fühlen, zu riechen, zu schmecken...
Dich zu sehen.
Wenn auch traurig und niedergerungen.
Warum bist du gegangen?
Ohne ein Wort?
Ohne mir klar zu machen, was dir bei mir fehlt.
Warum ich dich nicht glücklich machen konnte.
Ich hatte gedacht, dass es einfach wäre.
Eine kleine Affäre, nichts Ernstes.
Hab gedacht, dass du jemanden wie mich nie lieben würdest.
Darum schien es mir perfekt.
Liebe tut weh und das wollte ich dir ersparen.
Wollte nicht, dass du leidest, weil ich dich für mich wollte.
Dich besitzen wollte. Das Kostbarste, das die Zauberwelt hatte.
Ich war so ein Egoist.
Und dumm war ich auch.
Bin es vielleicht noch immer.
Letztlich... Habe ich uns beiden etwas vorgemacht.
Uns beide verletzt.
Aber nun bin ich hier.
~.~.~.~.~.~
Ich hab gedacht, ich kann es schaffen,
es zu lassen,
doch es geht nicht.
Is’n bisschen übertrieben,
dich zu lieben,
doch es geht nicht.
Nichts unversucht gelassen,
dich zu hassen,
doch es geht nicht.
Es geht nicht.
Hab gedacht ich kann es schaffen,
~.~.~.~.~.~
“Verzeih...”
Nur ein leises Hauchen, als ich dich auf meine Arme hebe und sanft hinüber zum Bett trage.
Dich sanft und vorsichtig in die weichen Kissen bette.
“Verzeih, dass dir meine Liebe solche Qualen bereitet...”
Zart lächle ich.
Deine grünen Augen,
feucht schimmernd, sind geweitet,
blicken mich verständnislos und erschrocken zugleich an, als ich mich neben dich lege und meine Arme sich erneut um deinen schlanken Körper schlingen.
Dich einfach halten wollen.
Nun, wo ich dich endlich gefunden hab.
Innerlich seufze ich.
Noch immer beherrscht du Okklumentik nicht ein bisschen.
Ich würde sauer sein, wenn mir das nicht geholfen hätte, dich zu finden.
“Sev...?”
Leise dringt deine Stimme an mein Ohr.
So schrecklich unsicher.
Nicht mehr das laute Brüllen eines mutigen Löwen, die kräftige Stimme eines Gryffindors.
Es tut mir so leid, Harry.
Kannst du einem alten, dummen Mann wie mir verzeihen?
“Ja...”
Meine Antwort auf deine ungefragte Frage.
Es ist nur ein einzelnes Wort und doch weiß ich, dass du verstehst.
Was du mir bedeutest.
Sanft lächle ich, ehe meine Lippen den Weg zurück zu deinen finden.
Und sich nie wieder lösen wollen.
Ich lass dich nie wieder gehen....
Harry...
~.~.~.~.~.~
es zu lassen.
~.~.~.~.~.~
Aber ich will es nicht...
~Fin~
Liebe ist...
das süßeste Gift...
dass sich rasendschnell und schmerzlich im ganzen Körper ausbreitet.
Dann Herz und Verstand vergiftet und dich letztlich in den Armen deines Liebsten 1000 süße Tode sterben lässt
Damit du gemeinsam mit ihn, den Himmel entdecken kannst.
© -Ikarus-
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Du bist noch längst nicht wach,
ich war’s die ganze Nacht
und hab mich still gefragt,
was du tust, wenn ich jetzt geh.