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Searching one`s Soulmate by Song Kapitel 3


Hermine ellbogte ihn hart in die Rippen. „Hast du denn nichts gespürt?“ fragte sie leise.

„Doch, etwas“, sagte Harry sanft. „Sehnsucht und Freude.“ Er zuckte mit den Achseln. „Es hätte mich fast vom Hocker gerissen, wörtlich. Aber ich konnte mich gerade so zusammenreißen.“

„Und du weißt nicht, wer es ist?“ fragte Hermine traurig. „Oh Harry, das ist schlimm! Hoffentlich singt sie heute noch, damit du sie siehst!“

„Muss es denn eine Frau sein?“ fragte er gequält. „Nichts gegen das weibliche Geschlecht, Mine, aber ich spiel lieber in der eigenen Liga.“

„Verstehe“, sagte sie langsam.

Ron lachte. „Du hast ja genug Auswahl, Kumpel. Und da ich nicht dein Auserwählter bin, hast du meinen Segen.“

Harry lächelte schief. „Herzlichen Dank, Ron.“

Seamus grinste. „Wer hätte das gedacht? Der Wunderjunge ist schwuhul.“ Er kicherte und ersparte Harry die Peinlichkeit, dass die Nachbarn es hörten. „Aber keine Sorge, es gibt noch mehr von der Art in Hogwarts.“ Er deutete mit dem Daumen auf sich und zwinkerte.

Harry atmete erleichtert aus. „Na Gott sei Dank! Ich dachte schon, ich wäre mal wieder ein Freak oder so.“

„Nee. Keine Sorge, in der Zaubererwelt ist es ganz üblich, Männer oder Frauen zu lieben, wenn man selbst das eine oder andere ist. Rat mal, warum wir am Aussterben sind. Weil viele Zauberer untereinander keine Kinder kriegen können. Die Liebe ist stärker als der Fortpflanzungstrieb.“ Er legte seine beiden Hände über sein Herz, und Harry lachte befreit.

Jetzt, wo er es überstanden hatte, lehnte er sich zurück und betrachtete begeistert die anderen Performer.

Zuerst waren noch ein paar Sechstklässler dran, und dann kam Sirius. Harry, Hermine, Ron und alle, die fanden, dass Sirius Black absolut heiß aussah in seiner schwarzen Gothic-Kluft, schrien sich regelrecht die Kehlen aus dem Leib. Der Mann hatte kinnlanges, gestyltes Haar, trug ein schwarzes, langärmeliges Netzshirt, das sein neues Wolfstattoo über der rechten Schulter wunderbar zur Schau stellte und eine schwarze Lederhose und – so wie Harry – kniehohe, schwarze Stiefel. Um den Hals trug er eine Silberkette und an den Fingern ein paar Ringe.

Die drei Mädchen kamen mit ihm auf die Bühne und bekamen von der Band drei weitere Mikros gestellt. Sie sahen sich alle sehr ähnlich, und als die ersten Takte einsetzten, bewegten sie sich sanft dazu. Sirius griff das Mikro und den Ständer und wippte leicht vor und zurück, sich innerlich auf seinen Gesang vorbereitend.

„Das hier ist für einen Menschen, den ich mehr liebe als alles andere auf der Welt. Sorry Harry, diesmal bist du nicht gemeint.“ Er grinste herzbrecherisch, und Harry lachte. Er wusste genau, auf wen Sirius anspielte. Und, oh Gott, er wusste, wie sehr Sirius diesen Menschen liebte.

Der Song begann, und Sirius ließ seine kratzige, sinnliche Stimme durch den Saal fließen.

In the grace of your love I writhe in pain

In 666 ways I love you and I hope you feel the same

I’m for you …

I’m for you

I’m killing myself for your love and again all is lost

In 777 ways I love you ‘til my death do us apart

I’m for you

And I’m dying for your love

I’m for you

My heaven’s wherever you are

I’m for you

I’m dying for your love

I’m for you

My heaven’s wherever you are

In 666 ways I love you and my heaven’s wherever you are

I’m here for you

I’m for you

I’m here for you

I’m for you

I’m here for you

Sirius und die Mädchen hörten gemeinsam auf, und wieder war die Halle so still, dass man eine Stecknadel fallen hören konnte. Jeder hatte den weißen Schimmer um Sirius gesehen, und der Mann sah am Ende mit seinen Nerven aus. Langsam stellte er das Mikrofon hin, ließ sich auf seinen Barhocker fallen, den Harry schon benutzt hatte, und wischte sich mit den Händen über das Gesicht.

Dann flog plötzlich mit einem enormen Krachen das Portal zur großen Halle auf, und ein äußerst abgekämpfter, jedoch lebhafter Remus Lupin stand im Torbogen.

„SIRIUS BLACK! Was glaubst du, was du hier tust!“ rief er mit ungewohntem Temperament. „Erst nur einen Zettel liegen lassen, dass du in Hogwarts bist, und dann nicht auf mich warten!“ Um ihn herum verschwanden gerade die Reste einer weißen Aura.

Sirius’ Hände waren schneller unten als Harry seinen Zauberstab ziehen konnte, und das sagte alles. Entgeistert sah er seinen Freund an, unfähig, etwas zu sagen. Die ganze Halle beobachtete gespannt, was nun geschehen würde.

Harry sah Sirius mit hochgezogener Augenbraue an. Remus kam wütend durch die Tische gestakt, bis er an Harrys Tisch stand. Es trennten ihn noch etwa zehn Meter von der Bühne, auf der der Animagus stand.

„Woher hast du dieses Tattoo, Black?“ fragte Remus misstrauisch und noch ziemlich außer Atem. „Was geht jetzt schon wieder in deinem Kopf vor?“

Sirius schüttelte sich aus seiner Starre. Mit einem erstaunlichen Satz war er von der Bühne heruntergesprungen und warf sich kurz vor Remus auf die Knie. Seine Augen glänzten vor Freude.

„Ich habe es immer gewusst, Moony. Wir gehören zusammen! Du hast es auch gefühlt, nicht wahr? Du bist meine zweite Hälfte!“ Er packte Remus’ linke Hand und küsste sie. „Heirate mich, schönstes aller Menschenwesen!“

Remus lächelte überglücklich. „Das ist die größte Torheit deines Lebens, Padfoot. Ja, ich will!“

Sirius sprang auf, schloss seinen Partner in die Arme und wirbelte ihn jauchzend herum. Eine Kamera blitzte. Colin Creevey hatte wieder zugeschlagen. Um die zwei wohl glücklichsten Menschen der Welt bildete sich eine scharlachrote Aura, und sie schienen einander gar nicht loslassen zu wollen. Als sie sich innig küssten, brach die Halle in Jubelgeschrei aus.

Mädchen kreischten Sirius’ Namen, und alle beglückwünschten ihn zu seinem Partner, zur Verlobung. Harry wurde nicht vergessen. Remus zog ihn aus seinem Stuhl und umarmte ihn fest, heiser versprechend, dass sie von nun an eine echte Familie sein würden. Harry musste sich echt bemühen, um seine Tränen zurückzuhalten. Er war verdammt glücklich für seine zwei Paten.

„Ich freue mich für euch“, murmelte er ergriffen. „Und es wurde verflixt noch mal Zeit!“

Sirius umarmte ihn fest und drückte einen Kuss auf sein störrisches, schwarzes Haar. „Wir zwei heiraten erst, wenn du deinen eigenen Partner ausfindig gemacht hast.“

Remus horchte auf. „Partner?“

„Harry hat schon gesungen“, erklärte Sirius, „und er hatte diese weiße Aura. Das heißt, sein Partner muss hier irgendwo rumlaufen. Wir finden ihn schon, Harry. Jetzt, wo der Damm gebrochen ist, wird eure Zuneigung zueinander immer stärker und stärker werden.“

„Herzlichen Glückwunsch, Harry! Oh, das ist die glücklichste Nacht meines Lebens!“ Remus löste sich etwas und nahm Sirius’ Wolfstattoo näher unter die Lupe.

„Wow, das ist wunderschön“, sagte er andächtig, sich unbewusst die Lippen leckend. „Und nur für mich hast du dir das stechen lassen? Das ist ein Muggeltattoo ...“

„Ich wusste schon viel früher, dass du der eine für mich bist, Moony“, wisperte Sirius und küsste seinen Partner verlangend auf den Mund. „Selbst ohne Seelenbund hätte ich dich immer geliebt. Ich will dich nie verlieren.“

„Niemals“, keuchte Remus und schlang die Arme um Sirius’ Körper.

McGonagall kam und scheuchte die zwei Männer hinaus. Das war nichts mehr für die Kleinen.

Als nächstes war Malfoy dran. Er stellte sich arrogant in Pose, grinste Harry zu, dann räusperte er sich.

„Ich singe heute nur, um Parkinson zu beweisen, das ich nicht ihr Seelenpartner bin! Und wenn ich es doch bin, erschießt mich.“

Die Schüler lachten und Pansy kreischte hysterisch eine Beleidigung.

„Okay. Der Song heißt „2000 Meilen unter dem Meer“ und ist von einer Muggelband namens Subway to Sally. Ich widme ihn einer bestimmten Person, und die weiß schon, was gemeint ist.“ Er lächelte leicht und wartete dann auf seinen Einsatz.

Zwei weiße Segel glitten grad durch deine Augen

Darin die See ist tiefer als ein Boot je ging.

Ein Sturm zieht auf mit Wellen die zum Töten taugen

Die jedes Schiff verschlingen das am Anker liegt.

Zwei weiße Haie glitten grad durch deine Augen

Ich schmeck das bittre Salz der See in meinem Mund.

Es ist noch Angst in mir, wie könnte ich auch glauben

Dass dort kein Zweifel wäre, unten auf dem Grund?

Ich versinke, ich ertrinke,

Ich will keine Schmerzen mehr.

Ich will dort sein, wo es still ist

2000 Meilen unterm Meer.

Zwei weiße Flügel falten sich um deine Schultern,

Im Rausch der Tiefe bist du weiß und wunderschön.

Ich weiß genau, du bist jetzt hier mich zu erlösen,

Ich kann nicht weiterschwimmen, bitte lass mich gehen.

Ein weißes Licht verschlingt die Haie und die Segel,

verschlingt die See, und in mir wird es still, so still.

Ich bitte dich, schalt ab die summenden Maschinen,

Die mich am Leben halten, länger als ich will.

Ich versinke, ich ertrinke,

Ich will keine Schmerzen mehr.

Ich will dort sein, wo es still ist,

2000 Meilen unterm Meer

2000 Meilen unterm Meer.

Ich versinke, ich ertrinke,

Ich will keine Schmerzen mehr.

Ich will dort sein, wo es still ist ...

Ich versinke, ich ertrinke,

Ich will keine Schmerzen mehr,

Ich will dort sein, wo es still ist,

2000 Meilen unterm Meer ...

Die Schüler waren ein wenig überrascht wegen des Textes, klatschten aber dennoch ihren Beifall. Auch um Malfoy hatte es geglüht, und Harry fragte sich ernsthaft, welche arme Seele mit diesem Frettchen verbunden war.

Draco stieg von der Bühne und schlenderte arrogant zu seinem Tisch hinüber, an dem Goyle, Blaise Zabini und Theodore Nott saßen. Pansy steuerte er an, ließ sie aber absichtlich links liegen. Er hielt vor Blaise. Ohne ein Wort zu sagen beugte er sich runter, nahm das Kinn des stillen, dunkelhaarigen und hübschen Jungen in seine Hand und küsste ihn besitzergreifend. Er ignorierte scheinbar die Tränen, die aus Blaises dunklen Augen über seine Wangen liefen.

„Ich habe es dir doch gesagt“, flüsterte er zärtlich. „Du bist mein Engel, und niemand sonst.“ Dann küsste er die Tränen weg und umarmte seinen Partner. Glücklicherweise war Goyle schnell genug, um ein Glas in der Luft erstarren zu lassen, das Pansy wutentbrannt nach ihnen schleuderte.

Die Halle explodierte in schrillem Geschrei von Pansy, dem hysterischen Klagen der Fans, die Draco hatte, und dem allgemeinen Applaus, der noch immer anhielt. Harry konnte nur starren und sich wundern. Aber es machte irgendwie Sinn. Blaise war jemand, der offensichtlich leicht zu dominieren war, und Malfoy war eine sehr einnehmende Person. Andererseits hatte Blaise gerade durch seine Passivität Draco voll in der Hand und weckte die Zuneigung und den Beschützerinstinkt des anderen Jungen. Sie würden wohl glücklich miteinander sein.

Nach Pavarti, die zusammen mit Padma sang, kam Seamus an die Reihe. Er starrte Dean und Pavarti wütend an, die sofort miteinander turtelten. Dann holte er tief Luft. Auf der Tafel über ihm stand „Musical Elisabeth, Der letzte Tanz“.

Harry fand das passend. Und da Hermine ihn gezwungen hatte, ihre extensive Liedersammlung durchzuhören, wusste er, welche Bedeutung dieses Lied hatte. Zumindest für Seamus.

Der scheuchte seine Mädchen an die Mikros und legte los.

Es ist ein altes Thema, doch neu für mich.

Zwei, die denselben lieben, nämlich dich.

Du hast dich entschieden, ich hab dich verpasst,

Bin auf deiner Hochzeit nur der Gast.

Du hast dich abgewendet, doch nur zum Schein,

Du willst ihr treu sein, doch du lädst mich ein.

Noch in ihren Armen lächelst du mir zu,

Und wohin das führn wird weißt auch du.

Der letzte Tanz, der letzte Tanz, gehört allein nur mir,

Den letzten Tanz, den letzten Tanz, tanz ich allein mit dir!

Die Zeit wird alt und müde, der Wein wird schal.

Die Luft ist schwül und stickig im Spiegelsaal

Unsichtbare Augen sehn uns beiden zu,

Alle warten auf das Rendez-vous.

Der letzte Tanz, der letzte Tanz, gehört allein nur mir,

Den letzten Tanz, den letzten Tanz, tanz ich nur mit dir!

Der letzte Tanz, der letzte Tanz, gehört allein nur mir,

Den letzten Tanz, den letzten Tanz, tanz ich nur mit dir!

Und nun wart ich im Dunkeln, und schau zu dir hin

Als der große Verlierer,

Doch ich weiß, ich gewinn!

Der letzte Tanz, der letzte Tanz, gehört allein nur mir,

Den letzten Tanz, den letzten Tanz, tanz ich nur mit dir!

Der letzte Tanz, der letzte Tanz, gehört allein nur mir,

Den letzten Tanz, den letzten Tanz, tanz ich nur mit dir!

Der letzte Tanz, der letzte Tanz, gehört allein nur mir,

Den letzten Tanz, den letzten Tanz, tanz ich nur mit dir!

Seamus sah mit steinernem, doch unglaublich leidendem Gesicht zu Dean, der zu Eis erstarrt schien. Um die beiden erstarb gerade eine helle, weiße Aura wie Nebel in der Morgensonne. Hinten im Saal wurde gejubelt, während vorn alle beobachteten, was los war. Pavarti, Deans Freundin, hatte ihren Stuhl weggeschoben und sah mit eisigem Blick zwischen den beiden Jungs hin und her.

Harry tat Seamus so unendlich leid. Er hatte eine zweijährige Beziehung mit Dean gehabt, ehe der beschlossen hatte, es mal mit Mädchen zu probieren und ihn einfach sitzen ließ. Seamus liebte Dean immer noch, und es war offensichtlich, dass sie zusammengehörten. Die Aura war ein deutlicher Hinweis. Aber Dean schien anderer Meinung zu sein – und Pavarti auch.

„Es kümmert mich einen Dreck, dass ihr Seelenpartner seid! Dann seid Freunde! Dean ist mein Mann! Lass die Finger von ihm, Finnigan!“

Seamus nahm das Mikro noch einmal und überlegte für ein paar Sekunden. Dann, schließlich, sagte er: „Es ist alles gesagt. Ich werde warten, und der letzte Tanz gehört mir.“

Pavarti warf ihm Beleidigungen an den Kopf und musste von Dean beruhigt werden. Harry hoffte nur, dass die Pein in seinen Augen ein Zeichen dafür war, dass auch er noch Gefühle für Seamus hatte. Es würde ihn umbringen, diese beiden unglücklich zu sehen.

Der Applaus erstarb rasch, als sich die Nachrichten des traurigen Ausgangs verbreiteten. Diesmal gab es keine Love Story, zumindest keine glückliche. Geknickt kam Seamus von der Bühne herunter. Während Harry noch überlegte, ob er Seamus zum Gryffindor-Turm begleiten sollte, scheuchte Pavarti Dean hoch. Gemeinsam verließen sie die Große Halle. Seamus ließ sich neben Harry, Ron und Hermine in seinen Stuhl fallen und wischte sich über das Gesicht.

„Willst du lieber gehen?“ fragte Harry sanft.

„Und Snape beim Singen verpassen? Hast du sie nicht alle?“ fragte Seamus ungläubig. „Lass mal. Ich wusste, dass er unsicher ist und sie ihn nicht gehen lässt. Da muss ich alleine durch.“ Auf Hermines zweifelnden Blick hin seufzte er und warf die Hände in die Luft. „Mein Gott, ja, ich fühl mich schlecht, na und? Soll ich deswegen vor Langeweile sterben?“

Ron lachte darüber, und Seamus’ Gesicht hellte sich auf. „Ich habe später noch Zeit zum Nachdenken. Aber heute Abend will ich Spaß haben. Es lag mir am Herzen, dass er weiß, wie ich zu ihm stehe, und ich bin trotz allem froh, dass er mein Seelenpartner ist.“

„Ja, die Zeit wird es zeigen“, sagte Harry zustimmend. „Er ist noch jung und hat vielleicht nur Angst vor zu viel Nähe gehabt.“

„Merlin, die habe ich auch!“ scherzte Seamus. „Ich habe noch Zeit. Soll er sich austoben. Irgendwann kommt er zu mir zurück, und wenn wir nur wieder Freunde wie früher sind.“

„Es wird dir das Herz brechen“, warnte Hermine leise.

„Und wenn schon“, sagte Seamus achselzuckend. „Das nächste Leben kommt bestimmt.“

Hermine hatte eine passende Bemerkung auf Lager, aber Ron brachte sie effektiv zum Schweigen. Harry und Seamus rollten mit den Augen und wandten sich dem nächsten Auftritt zu.

Von Professor Trelawney.

Und sie misshandelte einen Hit von Evanescence. Going under. Harry stöhnte und vergrub seinen Kopf unter seinen Armen.

Die Stimme dieser Frau war unausgewogen und dünn. Sie konnte kaum einen Ton halten, und gerade in „Going Under“ waren starke Passagen enthalten. Wie konnte sie nur?

„ ... Just when I thought I’d reach the bottom ... I’m dying again …” Sie hörte mittendrin auf, als die silberweiße Aura ihren dürren Körper einhüllte.

Ein Aufschrei ging durch die Schüler. Die Trelawney hatte eine andere Hälfte?!

Von ganz hinten, aus der Dunkelheit, kam Unruhe auf. Schnell genug tauchte eine schockierte Rita Kimmkorn auf. Hinter ihrem Ohr klemmte ihre giftgrüne Schreibfeder, und ihre Finger waren ganz tintenverkleckst.

„Du ... !“ rief sie zitternd und deutete auf Sibyll Trelawney. „DU bist meine andere Hälfte?! Eine Frau? Eine Wahrsagerin? ...“ Etwas kam ihr in den Kopf, und plötzlich grinste sie, als wären gerade fünf Weihnachtsfeste zusammengefallen. „Oh, meine Liebe! Erlaub mir, dich hier und jetzt zu entführen. Wir könnten was trinken gehen, uns ein wenig unterhalten ...“

Hermine schnaubte laut auf. „Da haben sich ja zwei gefunden“, sagte sie laut genug, dass jeder im Umkreis von zehn Metern es hören konnte. Gar nicht überraschend sagte McGonagall genau das Gleiche. Nicht wenige Schüler lachten respektlos.

Rita Kimmkorn starrte Hermine hasserfüllt an, doch dann verzog sie die Lippen zu einem unangenehmen Lächeln. „Nun, ich denke, für ein paar Vorträge haben wir noch Zeit, nicht, Miss ... äh ... Trelawney. Nicht wahr?“

„Natürlich“, hauchte diese in ihrer mystischsten Stimme. Sie glitt zur Kimmkorn rüber und gemeinsam setzten sie sich an den freien Tisch von Ginny und Crabbe.

Hermine hob das Kinn in stummer Herausforderung. Sie und Ron waren ohnehin als nächste dran, und sie würden dieser Ziege jetzt eine Vorstellung liefern, die sie so schnell nicht vergessen würde!

Ihre Nummer wurde aufgerufen, und zusammen stiegen sie auf die Bühne. Ron half ihr galant hoch, und nicht wenige murmelten wegen ihrer Kostüme. Smart setzte der Rotschopf seine Maske und den Hut auf, dann verbeugte er sich galant vor dem Publikum, während Hermine höflich knickste.

Als die Black Crows loslegten, kreischten nicht wenige Muggelgeborene auf, und erst recht die Kinder von Zauberern und Hexen murmelten leise vor sich hin. Fast jeder hatte sich dieses Lied einmal angehört.

Hermine und Ron nahmen jeweils ihre Posen ein, und dann begann sie, mit klarer, gebietender Stimme, den Saal in ihren Bann zu ziehen.

Er sang sobald ich schlief, und kam mir nach.

Mir schien, dass er mich rief und mit mir sprach.

Träum ich denn immer noch, ich fühl es hier?

Phantom der Oper, du bist mir ganz nah,

Du lebst in mir ...

Komm sing mit mir heut Nacht, bei Kerzenschein,

Dann fängt dich meine Macht noch stärker ein.

Und wendest du den Blick auch ab von mir,

Phantom der Oper, das noch keiner sah,

Es lebt in dir ...

Wer dein Gesicht je sah, der fürchtet dich.

Ich dien’ als Maske dir,

Doch hört man mich.

Dein Geist und mein Gesang so wirken wir,

Phantom der Oper, das noch keiner sah,

es lebt in dir/mir.

Du ahnst als Medium, was ist und scheint,

Mensch und Mysterium

In dir vereint.

Im Labyrinth der Nacht liegt mein Revier,

Phantom der Oper, das noch keiner sah,

Es lebt in dir/mir.

Sing, mein Engel der Musik!

Ganz nah ist das Phantom der Oper ...

Sing! Sing für mich!

Hermines Stimme scholl an und an, und sie kletterte mühelos die komplizierten Noten hinauf. Ron unterstützte sie mit jeder Geste und jeder Note, die er mit ihr sang. Ihr Schauspiel war fließend und ausdrucksstark, und als die letzte Note, das hohe c, fiel, lief allen eine Gänsehaut über den Körper. Ganz vorne auf einem Tisch zersprang ein Glas. Hermine tat so, als würde sie in Rons Armen in Ohnmacht fallen.

Und in dem Moment hüllte eine goldene Aura die beiden ein. Wie in Trance hob Ron seine Freundin an und küsste sie leidenschaftlich auf den Mund. Pfiffe und Rufe sowie der tosende Applaus der Schüler konnten sie kaum aufwecken, so verschlungen waren sie ineinander.

In Harry hob die eigene Sehnsucht ihren hässlichen Kopf, und er wimmerte leise auf. Plötzlich war der Gedanke, dass da jemand in dieser Menge für ihn saß, unerträglich. Er wollte von diesem Jemand berührt werden, Worte hören ...

Aber diese Empfindung verschwand schnell wieder. Snape schwebte auf die Bühne und warf Ron und Hermine unzeremoniell herunter. Dann nahm er sich das Mikro. Anhand des Blickes, den er Harry direkt aus seinen schwarzen, glühenden Augen zuwarf, war es sicher nichts Nettes, das er zu sagen hatte.

„So, Schüler. Ich habe zwar zugestimmt, hier mitzumachen, weil unser allseits geschätzter Direktor darauf bestanden hat, aber sollte ich nach diesem Abend hier auch nur einen Mucks von euch darüber hören, dann hagelt es Punktabzüge und Strafarbeiten, dass ihr euch wünschen werdet, taub, blind und stumm geboren zu sein.“ Er steckte das Mikro fest und nickte der Band zu.

Schon nach den ersten paar Noten quietschte Hermine begeistert auf. „Oh mein Gott! Er wird „Wicked Game“ von Chris Isaak singen! In der Version von HIM, wenn mich nicht alles täuscht! Wir sind ja so glücklich!“

Snape warf ihrem Tisch einen Todesblick zu, ehe er sich auf seine Musik konzentrierte und begann, mit tiefer, unendlich samtiger Stimme zu singen.

The world was on fire, no one could save me but you

It’s strange what desire will make foolish people do.

I’d never dreamed that I’d need somebody like you,

And I’d never dreamed that I’d need somebody like you.

No I don’t wanna fall in love (This world is always gonna brake your heart)

No I don’t wanna fall in love (This world is always gonna brake your heart)

With you … (This world is always gonna brake your heart)

What a wicked game to play

To make me feel this way

What a wicked thing to do

To let me dream of you

What a wicked thing to say

You never felt this way

What a wicked thing to do

To make me dream of you

And I don’t wanna fall in love (This world is always gonna brake your heart)

No I don’t wanna fall in love (This world is always gonna brake your heart)

With you …

The world was on fire, no one could save me but you,

It’s strange what desire will make foolish people do.

No and I never dreamed that I’d love somebody like you,

And I never dreamed that I’d loose somebody like you,

No!

Now I wanna fall in love! (This world is always gonna brake your heart)

Now I wanna fall in lust! (This world is always gonna brake your heart)

With you … (This world is always gonna brake your heart)

Now I wanna fall in love! (This world is always gonna brake your heart)

(This world is always gonna brake your heart)

Nobody loves no one.

Snape spürte zum zweiten Mal an diesem Abend diese merkwürdige Sensation durch seinen Körper rauschen, das Gefühl, jemandem so nahe zu sein, den er brauchte, um sein Leben schöner zu machen, ihn glücklich zu machen, ganz zu machen. Jeder Muskel erzitterte, und die letzte Zeile hatte er nur noch hinseufzen können, ehe es zuviel wurde. Wie schon Srius zuvor musste er sich auf den Barhocker setzen und tief Luft holen, um nicht womöglich noch umzukippen.

Das erste Mal war diese Empfindung noch nicht so stark gewesen. Vielleicht war das auch nur Einbildung, weil er gesessen hatte.

Wessen Schuld war es wohl, dass er wieder von Kopf bis Fuß in einem Schlamassel steckte, aus dem er nicht mehr herauskam?

Albus.

Potter!

Potter hatte gesungen, und urplötzlich war ihm heiß und kalt geworden, er hatte gezittert und geglaubt, vor lauter Glück platzen zu müssen. Dabei hatte er seinen Weinbecher umgestoßen. Glücklicherweise hatte niemand ihm Beachtung geschenkt, da sie alle von diesem Bengel so fasziniert gewesen waren. Was konnten sie auch dagegen tun, wenn der verdammte Junge-der-Voldemort-zweimal-komplett-fertiggemacht-hat „Nothing else matters“ von Metallica so unglaublich erotisch dahinseufzt? Nichts. Und genau das war der Punkt.

Snape war ihm verfallen, so, wie der Rest von ihnen auch. Irgendwie war es sogar befriedigend, dass IHM diese grünen Augen gehören sollten, dieses weiche, schwarze Haar, dieser sündige Körper. Befriedigend, aber auch unglaublich störend. Potter und er waren nie gut miteinander ausgekommen. Warum tat ihnen das Schicksal so etwas an? Potter würde ihn dafür hassen, und er würde Potter dafür hassen, dass er ihn wollte und nicht haben konnte, weil seine Moral und der Rest der Welt ihn davon abhielten.

Sein Song war ja so passend gewesen. Typisch Albus.

Merlin, er hasste sich selbst jetzt schon dafür, so über Harry zu denken. Das fing ja gut an. Wieder zurück zu den Zeiten, wo ihn jeder gehasst hatte.

Snape riss sich aus seinen Gedanken und starrte seinen Partner direkt an. Harrys Augen waren auf seine fixiert. Die grünen Juwelen musterten ihn intensiv, als gäbe es etwas zu ergründen. Und der Rest der Welt stand still. Ron und Hermine waren weiß angelaufen, und man konnte die Flotte-Schreibefeder von Rita Kimmkorn über das Pergament schaben hören.

Nach endlosen Momenten eiste sich Severus von Harrys Anblick los und verneigte sich leicht vor seinem Publikum. Dann ging er stolz von der Bühne.

Hermine fing an zu klatschen, andere Mädchen fielen mit ein, und urplötzlich tobte die ganze Halle, als sei gerade die Zeit aus einer Erstarrung aufgetaut und flösse nun im normalen Tempo weiter. Snapes zartbittere Stimme hatte sie alle begeistert, sogar noch mehr als Sirius’ oder Harrys. Sein Bariton war gänsehauterzeugend und sinnlich, tief wie ein Brunnen und so leicht wie der Wind, wenn er wollte.

Nach Snape kamen noch viele andere Siebtklässler und fast alle Lehrer dran, aber der Meister der Tränke war unumstritten das Highlight gewesen. Plus der wahnsinnigen Neuigkeit, dass Harry Potter seine andere Hälfte war.

--------------

Gegen Mitternacht waren endlich alle Sänger fertig, und das Büfett wurde einmal mehr geöffnet, um die hungrigen und durstigen Schüler zu versorgen.

Fast eine ganze Stunde später kam dann erst die Preisverleihung. Offenbar hatte die Jury so lange gebraucht, um alle Nominierungen auszuwerten und zu diskutieren.

Dumbledore stand wieder auf der Bühne. Alles war noch festlicher ausgeleuchtet, und die von Harry entzündeten Kerzen brannten immer noch fröhlich. Er wusste immer noch nicht, wie das zum Geier passiert sein konnte. Hatte er unbewusst mit den Fingern geschnippt und so Incendio bewirkt? Kaum, oder?

„Liebe Schüler, ich danke euch allen für eure rege Teilnahme!“ rief Dumbledore durch die stille, erwartungsgeladene Halle. „Ich erkläre nur ganz kurz das Bewertungssystem. Jede teilnehmende Nummer hat zehn Punkte für den Person oder die Gruppe eingefahren, außer, die Gruppenmitglieder sind aus unterschiedlichen Häusern. Dann gab es natürlich für jedes Haus zehn Punkte. Backgroundsänger gelten nicht als Gruppenmitglieder. Aber das wurde vorher schon geregelt, wie ihr wisst.

Aber nun zum interessanten Teil! Wir, die Jury, sind zu einer Entscheidung gekommen. Der Gewinner der Performance aus dem sechsten Jahr ist die Nummer fünfundfünfzig mit „Küss mich nieder!“ “

Die Halle brach in Jubel aus, und die drei Jungs rannten grinsend auf die Bühne. Sie waren süße Bengels mit dem Flair von Skaterboys. Ein Grinsen stahl sich auf Harrys Lippen. Vermutlich würden sie die Punkte für ihre UTZs brauchen ...

„Herzlichen Glückwunsch, Jungs“, strahlte Dumbledore. „Eure Originalität wird für jeden von euch mit je fünf Punkten in euren gewählten UTZ-Fächern nächstes Jahr belohnt. Danke sehr!“

Unter Beifall und Pfiffen hopsten die drei von der Bühne und machten Platz für den nächsten Gewinner.

„Nun zu den Siebtklässlern. Wir alle sind uns bewusst, dass uns in diesem Jahr viele liebgewonnene Hexen und Zauberer verlassen werden. Nun, um ihnen den Abschied etwas leichter zu machen, wollen wir auch an sie einen Preis von fünf Punkten pro UTZ-Fach vergeben. Des weiteren haben wir uns entschieden, die besonders herausragenden Vorstellungen mit Hauspunkten zu prämieren. Und nun lasst uns beginnen.“

Wieder zauberte die Band einen Trommelwirbel, und alles wurde still. Die Lehrer, die als Jury gewirkt hatten, suchten sich Plätze in vorderster Reihe der Schüler, um alles genau mitzubekommen. Bereitwillig wurde ihnen Platz gemacht. Snape landete in der Nähe von Harry, obwohl er alles versucht hatte, um ihm nicht zu nahe zu kommen. Immerhin konnte er seine Augen bei sich behalten, und selbst das fiel ihm verdammt schwer.

Dumbledore lächelte breit. „Fangen wir von hinten an, wie es bei jeder guten Preisverleihung üblich ist. Im Jahrgang sieben belegt den dritten Platz ... Miss Hannah Abbott und Mister Justin Finch-Fletchley!“ rief Dumbledore laut.

Ein Quieken war von ganz hinten zu hören, und ein kleiner Tumult brach aus. Hannah und Justin erschienen aufgeregt und ziemlich verwuschelt auf der Bühne, um ihren Preis von fünfunddreißig Hauspunkten in Empfang zu nehmen. Unter Pfiffen und Beifall zogen sie sich schnell wieder zurück.

Dumbledore lachte leise, ehe er mit einer Handbewegung den Saal zur Ruhe brachte. „Ich spanne euch ja gar nicht länger auf die Folter! Der zweite Preis geht mit einer Punktmenge von sechzig Punkten an ... Mister Draco Malfoy mit seiner Interpretation von 2000 Meilen unterm Meer der Band Subway to Sally! Kommen Sie auf die Bühne, Mr. Malfoy!“

Malfoys Ecke brach in Jubel aus. Er selbst erhob sich, verneigte sich spöttisch in alle Richtungen, aus denen Beifall und Pfiffe klangen, dann zog er Blaise auf die Füße und schleifte ihn mit.

Auf der Bühne angekommen küsste er den schüchternen Jungen an seiner Hand auf die schön geschwungenen Lippen, ehe er sich Dumbledore zuwandte.

„Draco, wir verleihen dir den Preis, weil deine Vorstellung durch Gefühl und stimmliche Fertigkeit sowie durch den Mut, eine weniger beachtete Musikrichtung aufzugreifen geprägt war. Herzlichen Glückwunsch, Draco. Und noch viel, viel Glück im späteren Leben ... mit deinem Partner.“

Draco war nicht im mindesten gerührt und tat auch nicht so. Viel mehr neigte er kurz den Kopf, und das kürzeste Lächeln flackerte über seinen Mund. „Vielen Dank, Direktor.“

Blaise zog verlegen an seinem Ärmel, und Draco drehte sich um. Der brünette, zierliche Junge mit dem langen Haar und den dunklen Augen senkte kurz den Blick und errötete leicht. Die Halle wurde still, um auch ja jedes Wort zu hören.

„Ich wollte dir nur sagen, nach so langer Zeit ... Ich liebe dich, Draco.“ Nach diesem Geständnis explodierte sein Gesicht regelrecht in Scharlachrot und er sah schnell zu Boden.

AAAAAH!“ kreischte Pansy in die Stille und fiel in Ohnmacht. Ihr Mopsgesicht war bleich wie der Tod.

Draco war für einen Moment sprachlos. Dann packte er Blaises Haar auf eine Art, die nicht ganz angenehm sein konnte. Aber Blaise selbst schien es nicht zu kümmern.

„Das will ich schwer hoffen, Zabini“, knurrte Draco lüstern. „Zu einer Partnerschaft gehören immer zwei mit gleichen Gefühlen, oder? Und jetzt lass uns hier verschwinden! Ich denke schon die ganze Zeit daran, wie ich dir am Besten zeigen kann, wer der Boss ist.“

Ein hungriger Kuss beendete ihre Show ohnehin, denn McGonagall kehrte sie von der Bühne. Unten angekommen zerrte Draco Blaise aus der Großen Halle hinaus, um nicht jugendfreie Dinge mit ihm anzustellen.

Harry sah ihnen nach und erzitterte vor Verlangen. Kurz rauschten vor seinem geistigen Auge Bilder vorbei, die Hände auf seiner Haut beinhalteten, Zähne über seinen Brustwarzen, und lange, starke Beine, die gegen seine eigenen rieben. Ein schwerer Körper über ihm, der ihm den Atem raubte.

Snape drei Sitze weiter schnappte leicht nach Luft, weigerte sich aber weiterhin, Harry anzusehen.

Dumbledore stellte sich unterdes wieder ins Rampenlicht und beruhigte die Massen.

„Schüler, Schüler!“ rief er leicht tadelnd. „Der Zweitplatzierte war sicher großartig, aber wollt ihr nicht wissen, wer der Gewinner ist?“ Die Schüler schrieen ihre Antwort. „Na dann, ihr habt mich überzeugt! Der absolute Favorit der Jury für eine Performance aus dem siebten Jahr war ...“

McGonagall erhob sich und entrollte ein Blatt Pergament. „Das Phantom der Oper, Ron Weasley und Hermine Granger!“ verkündete sie laut.

Die Halle erzitterte einmal mehr unter dem Gebrüll und Gejubel der Schüler. Tosender Applaus brach aus, und Harrys zwei beste Freunde wussten gar nicht, wie ihnen geschah. Wie in einer Trance taumelten sie auf die Bühne, sich fest an den Händen haltend.

„Hermine, Ron“, sagte Dumbledore laut und brachte die Halle so schnell wieder zum Schweigen, „die Jury und ich waren geschlossen der Meinung, dass eure Vorstellung dieses hinreißenden Musicalklassikers diese Ehrung verdient. Nicht nur hast du, Hermine, den schwierigen Part der Christine mit allen Tonlagen und Tücken gemeistert, ihr zwei habt auch die Szene, an die meine Kollegen und ich uns noch so gut erinnern, nachgespielt. Die Kostüme waren hinreißend, und das Schauspiel fabulös. Der erste Platz geht an euch!“

Dobby erschien mit einem lauten Knall auf der Bühne und überreichte Hermine und Ron einen großen Silberpokal, auf dem in großen, geschwungenen Buchstaben stand: 1. Preis Gesangswettbewerb, Hogwarts 2003. Hermine Granger und Ron Weasley, Das Phantom der Oper.

Harry stand auf und begann, begeistert zu klatschen. Seine Gryffindorkameraden fielen donnernd mit ein, und bald wurden die beiden von allen Seiten gefeiert. Puterrot und sehr, sehr glücklich standen sie in ihren Kostümen auf der Bühne, verbeugten sich immer wieder dankbar und genossen ihren Sieg. Harry gönnte es ihnen aus vollem Herzen

Nach ein paar Minuten stolperten sie zurück auf ihre Plätze, und da Dumbledore die Bühne natürlich noch nicht verließ, richteten sich alle Augen wieder auf ihn.

„Bevor ich den Gewinner aus den Lehrerreihen ansage, habe ich noch eine Sonderpreisvergabe für ein besonderes, junges Talent. Obwohl er es nicht unter die drei Bestplatzierten geschafft hat, erhält er für seinen Auftritt heute Abend einen Preis von drei Punkten pro UTZ-Fach. Gewonnen und verdient hat er diesen Preis deshalb, weil in seiner Stimme etwas wahrhaft Magisches liegt. Ich bitte euch, schenkt Harry Potter einen kräftigen Applaus!“

Harry wurde zu Eis.

„Was?“ krächzte er heiser und völlig unmagisch.

„Los! Hoch mit dir!“ rief Seamus begeistert. „Du bist der Sänger, Harry! Geh schon!“

Also schlurfte Harry zur Treppe, die zur Bühne führte und quälte sich hoch.

Er hasste es. Hatte er gewonnen, weil er Harry Potter war, oder weil er gesungen hatte? Er wollte nicht von Dumbledore bevorzugt werden, er wollte nicht von allen anderen deswegen gehasst werden ...

Mit wackeligen Knien stand er dann unter den Scheinwerfern. Aber er bemühte sich, in seinen Klamotten einen guten Eindruck zu machen. Man trug kein Leder, wenn man ein Weichling war.

„Harry“, sagte Dumbledore warm und überbrückte das Geschrei und den Jubel mühelos, „Dieser Preis wird an dich vergeben, weil wir glauben, dass du das Zeug zum Sänger hast. Mit den zusätzlichen Punkten für deine UTZ-Prüfungen wollen wir dir die Möglichkeit geben, an einer Universität deiner Wahl dein Potential zu fördern und deine Fähigkeiten zu entdecken. Du wurdest deshalb nicht mit den anderen bewertet, weil du außer Konkurrenz bist.“

Harry musste unsicher aussehen, und so klopfte ihm Dumbledore sanft auf die Schulter. „Du hast jeden Punkt verdient, mein Junge. Alle Jurymitglieder stehen hinter dieser Entscheidung, und wir hoffen, dass du diese Gelegenheit ergreifen wirst. Du bist jedenfalls schon mal vorgemerkt an der Pariser Universität für experimentelle Magie.“

Die Halle war erfüllt vom Lärm, den die Schüler machten. Fast alle sahen bewundernd auf ihn und jubelten ihm zu, vor allem die Mädchen. Hermine und Ron sahen aus, als hätten sie sich einen Stern gepflückt, so sehr freuten sie sich für ihn.

„Sänger, Harry!“ kreischte Seamus außer sich. „Da hast du viel zu tun! Du wirst die Punkte bitter nötig haben!“

Harry ließ sich erschöpft von Ron und Seamus umarmen, die auf die Bühne gesprungen waren. Gemeinsam zerrten die zwei Jungs Harry runter, um Platz zu machen. Kurz bekam der noch mit, wie Snapes schwarze Augen ihn kalkulierend ansahen. Dann gebot Dumbledore auch schon wieder Schweigen, und es wurde ruhig. Die Band spielte einen kleinen Tusch.

„Und jetzt kommen wir zur Entscheidung, wer er beste Sänger unter uns Lehrern war, werte Schülerinnen und Schüler. Die Entscheidung ist mir nicht sehr schwer gefallen. Ahnt ihr es schon? Aber zuerst werde ich den Preis verkünden: Der oder diejenige, der gewonnen hat, gewinnt, gesponsert von Hogwarts, eine dreiwöchige Reise nach Amerika. Gewohnt wird im Waldorf Astoria in der Präsidentensuite, es steht eine eigene Limousine zur Verfügung, und außerdem wird sich das Magische Zentrum für Verwandlungen, Zauberkunst und Zaubertränke freuen, in dieser Zeit eine exklusive Führung zu machen und den Besucher in ihre Arbeit einzuweihen.“

Die Lehrer begannen, aufgeregt zu wispern. Sie hatten natürlich nicht in der Jury gesessen, sondern Dumbledore ganz allein hatte entschieden, wer der Gewinner war. Er hatte sich auf diesen Wettbewerb ausgedacht – weil er die Wette gewonnen hatte.

Die Schüler murmelten aufgeregt. Dumbledore würde gerecht entscheiden, soviel war klar, und er würde niemanden bevorzugen. Hermine und Ron schlossen Wetten ab.

„Ich wette, es ist Professor Snape“, tuschelte Hermine.

„Naaa, die alte Fledermaus?“ Ron schüttelte den Kopf. „Er hat zwar einen super Auftritt hingelegt, aber ich fand Sirius noch viel besser.“

„Ron, Sirius ist kein Lehrer“, stellte Harry klar. „Dumbledore hat ihn nur singen lassen, weil er Remus etwas sagen wollte.“

„Oh. Mist. Hatte ich vergessen.“ Der Rotschopf seufzte geschlagen. „Dann wird es wohl doch Snape sein. Professor Sinistra war auch sehr gut, aber na ja, gegen ihn kommt sie wohl nicht an ...“

Um sie herum verfielen alle Schüler ins Tuscheln. Für Hermine und Harry stand jedoch fest, dass Snape vermutlich der Sieger war – sein Auftritt war durchgeplant und perfekt gewesen. Er war aus sich heraus gegangen und hatte – zwar nicht ohne Drohung, aber immerhin – mit seiner Stimme die Schüler bewegt.

Dumbledore räusperte sich vernehmlich und ließ so seine Schüler verstummen.

„Wie gesagt ist mir die Wahl leichtgefallen, und ich hoffe, dass ihr meine Entscheidung nachvollziehen könnt. Der Sieger des Gesangswettbewerbs unter den Lehrern ist ... Professor Severus Snape!“

Die Hölle brach los. Slytherins begannen zu pfeifen und zu jubeln, die Hufflepuffs, die sonst immer viel zu viel Angst vor Snape hatten, stimmten schnell mit ein. Die zurückhaltenden Ravenclaws klatschten begeistert, und die Gryffindors brüllten Snapes Namen und gratulierten ihm lautstark. Und auch die Lehrer ließen sich nicht lumpen. Hagrid schwenkte Flitwick umher, als er wild winkte, McGonagall rief „Hört! Hört!“, die Professoren Sinistra und Vektor führten spontan einen kleinen Cheerleader-Tanz auf. Madam Hooch ließ ein paar Dinge schweben, unter anderem auch Flitwick.

Harry sah Snape an und bemerkte, wie die blassen Wangen einen hübschen Rotton annahmen. Sein Partner wurde rot!

„Komm hoch, Severus“, sagte Dumbledore strahlend. „Du hast dir den Urlaub redlich verdient!“

Snape hingegen sah aus, als ob er lieber eine Viper verschlucken würde. Lebend.

Harry grinste. Dann stand er auf, ging zu Severus rüber und zupfte an seinem Ärmel. „Kommen Sie schon, Professor. Befriedigen Sie Dumbledores Erwartungen, und dann haben Sie Ihre Ruhe.“

„Potter“, knirschte Snape und starrte Harry verärgert an. „Verschwinde, wenn du dir keinen besonders hässlichen Fluch einfangen willst.“

„Jetzt verletzen Sie mich aber, Professor“, sagte Harry spöttisch schmollend. „Ich mache Ihnen ein Angebot: Entweder, Sie gehen da jetzt rauf, oder ich küsse Sie.“

Was?!“ Snape sah Harry schockiert an, doch der lächelte nur frech und herausfordernd. Dann sprang er auf und hastete auf die Bühne. Harry streckte die Zunge raus und ließ sich in Snapes Sitz fallen. Ron lachte sich fast kaputt.

Dumbledore klopfte Snape auf der Bühne auf die Schulter, gratulierte nochmals herzlich, und dann erklärte er, sehr zur Erleichterung seines Meisters der Zaubertränke den offiziellen Teil des Abends für beendet. The Black Crow würde ab jetzt ihre eigene Musik spielen, und das war Metall und Rock.

Snape sah seinen Partner vernichtend aus kohlschwarzen Augen an. Aber Harry ließ sich nicht einschüchtern. Jetzt, wo er wusste, dass er Snape angehörte, würde er sich von ihm nicht mehr anpflaumen lassen. Er grinste also frech zurück und hob eine Augenbraue.

Dumbledore schubste den verdienten Gewinner von der Bühne und schwebte selbst schnell aus der Großen Halle. Auch Snape verzog sich, ohne sich noch einmal umzudrehen.

Laute Musik setzte ein, und die Lehrer gingen schlafen oder auch nicht. Die Schüler schoben die Tische an die Wände und begannen zu tanzen.

Ron hatte sich Hermine geschnappt. „He, Harry. Deinen Partner wird schwer zu überzeugen sein!“

Harry lachte und deutete mit dem Daumen auf die Tür, durch die Severus verschwunden war. „Du solltest wissen, dass eine lange Jagd die Beute umso begehrenswerter macht, mein Freund.“

„Hört, hört!“ rief Seamus.

„Ich werde mich anschleichen, ihn sich in Sicherheit wiegen lassen, und dann werde ich eines Tages ganz unverhofft zuschlagen“, erklärte Harry lüstern.

Hermine lachte schallend und wurde von Ron auf die Tanzfläche geschleppt.

„Und ich glaube, ich fange mit der Jagd heute Nacht an“, verkündete der grünäugige Gryffindor.

„Viel Erfolg, Harry“, grinste Seamus. „Und vergiss nicht, mich auf dem Laufenden zu halten.“

„Viel Erfolg dir selbst, du dreckiger Ire.“ Beide brachen in Gelächter aus.

Glücklich, erwartungsvoll und ängstlich zugleich erhob Harry sich. Er würde Severus jetzt gute Nacht sagen, und dann würde er die Mauern des Mannes, der die andere Hälfte seiner Seele darstellte, gnadenlos niederreißen. Severus gehörte ihm.

Und er würde ihn sich holen.

 

 
 

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